Konditionierung … schon kommt er angerannt
Aber warum schreibe ich das, mit dir hat das ja nix zu tun. Oder kommst du auch angerannt, wenn einer deinen Fressnapf berührt? Oder ein Stöckchen wirft?
Neeeeiiiin! Du doch nicht! Niemals nicht!
Du bist doch ein eigenverantwortlich und bewusst denkender Mensch und vor allem in deiner Entwicklung schon so weit … aber da wird das Thema plötzlich trotzdem spannend. Lass uns da mal hinschauen.
Konditionierung bezeichnet in der Psychologie den Lernprozess, durch den ein Verhalten durch wiederholte Assoziationen mit bestimmten Reizen beeinflusst wird. Also das Geräusch das der Napf macht, verbindet der Hund mit „jetzt gibts Essen“ und schon kommt er gerannt.
Es gibt zwei Hauptformen
Die „klassische Konditionierung“ (von Iwan Pawlow beschrieben), tritt auf, wenn ein ursprünglich neutraler Reiz (z. B. eine Glocke oder das Klappern vom Napf) mit einem unkonditionierten Reiz (z. B. Futter) gekoppelt wird, sodass er schließlich eine konditionierte Reaktion (z. B. Hund kommt angerannt) auslöst.
Die „operante Konditionierung“, (B. F. Skinner), beschreibt das Lernen durch Konsequenzen. Verhalten wird durch Verstärkung, also Belohnung gefördert oder durch Bestrafung gehemmt.
So weit in aller Kürze und Oberflächlichkeit. Mit Wissen um Punkt zwei sind wir uns vermutlich alle einig, dass auch wir in unserem Leben zahllose Konditionierungen erfahren haben.
Erziehung und Gesellschaft
Das ganze Thema „Erziehung“ besteht ja im Grunde nur daraus dass uns „beigebracht“ wird, was wir tun und lassen sollen und was passiert wenn wir uns nicht dran halten. Also die operante Konditionierung.
Uns wird von klein auf beigebracht wie wir uns verhalten müssen um von der Gesellschaft anerkannt (Belohnung) oder abgelehnt (Bestrafung) zu werden. Vieles davon ist ja sogar gut und richtig, es gäbe sicher Verhaltensweisen, die für uns und unser Umfeld sehr schädlich wären oder ganz sicher zu keinem guten Ergebnis führen.
Aber vieles davon erweist sich im späteren Leben als hinderlich. Weil wir veraltete Verhaltensweisen erlernt haben oder manches davon auf irrationalen Ängsten bzw. Annahmen beruht oder schlicht nicht zu unserer Persönlichkeit passt.
Nicht alles wonach unsere Eltern gestrebt haben oder streben mussten, passt für uns in unserer Zeit. Nicht alles was unsere Eltern ins Verderben gestürzt hätte, ist noch schädlich für uns. Manche dieser Konditionierungen werden wir nur zu gerne wieder los, weil sie uns nichts nützen oder uns aufhalten.
Normalerweise ist das auch kein Problem, wir können ja (anders als die Tiere) bewusst hinterfragen was wir tun und unser Verhalten ändern.
Der Teufel im Detail
Aaaaaber … der Teufel liegt im Detail. Es gibt Konditionierungen – und das sind oft sehr sehr starke – die gar nicht aus unserer Erziehung oder unserem Zusammenspiel mit der Gesellschaft kommen. Die gehen tiefer.
Konditionierungen vererben sich nämlich weiter und zwar über irrsinnig viele Generationen. Nicht nur von den Eltern auf die Kinder, zuweilen überspringen sie ein paar Generationen oder entwickeln im Laufe der Zeit ein Eigenleben.
Und zwar völlig unbewusst. Du kommst ja schon mit ihnen auf die Welt, keine Chance das aus deiner Position, aus deiner Inkarnation heraus zu erkennen.
Und dann arbeitest du an dir selber, ziehst dich quasi aus der Schei… glaubst irgendwann, endlich alles geschafft zu haben. Nur um plötzlich wieder genau da zu stehen, wo du losgegangen bist. Weil du zwar alles gelöst hast, das dir in diesem Leben entstanden ist, aber dieses Thema das deine Ahnenlinie seit drölfzig Generationen mitschleift nie gesehen hast.
Weil du es gar nicht sehen kannst. Selbst dann nicht, WENN du sehen kannst. Und schon gar nicht mit „Jedermannsmethoden“ aus dem Selbsthilfebuch oder dem NLP Grundkurs.
Beispiel
Lena, 38, in einer „toxischen Beziehung“. Name erfunden, die Story dahinter nicht.
Lena arbeitet schon sehr lange sehr viel an sich, Therapien, Coachings etc. und sie ist schon sehr weit gekommen.
Aber das mit ihrer Partnerschaft aus der sie sich nicht lösen kann ist ein Rätsel. Immer wenn sie glaubt, jetzt schaffe sie den Absprung, passiert etwas im Aussen das ihre Pläne zunichte macht.
Da ist einmal diese finanzielle Abhängigkeit aus der sie einfach nicht rauskommt. Dabei baut sie ihr eigenes Business auf und das läuft auch. Sie verdient nicht schlecht, ist nichteinmal ortsgebunden, kann leben und arbeiten wie und wo sie möchte. Aber das geht immer nur bis zu einem bestimmten Punkt und dann kommt es zum Stillstand oder sie wird zurückgeworfen.
Nie kann sie wirklich was dafür. „Schicksalsschläge“ würde man sowas normalerweise nennen. Sie kommt immer nur bis zu einem bestimmten Punkt und dann muss sie gefühlt wieder zurück auf Anfang.
Sie wird krank, es kommen ungeplante Ausgaben auf sie zu oder rechtliche Schwierigkeiten, und so weiter. Dazu kommen die emotionalen Fesseln, die sie immer wieder ganz subtil daran hindern, sich endlich ganz zu lösen. Ihr Partner hat das aber auch drauf. Er muss scheinbar gar nichts tun, ein Blick reicht und sie ist wieder das hilflose kleine Mädchen das sie immer schon war. Egal wieviel sie an sich arbeitet und wie bewusst ihr das alles ist.
Sie weiß nicht, was sie noch machen soll. Elternthemen, Konditionierungen, Glaubenssätze, alles schon zigfach bearbeitet. Therapien, Coachings, Bücher, nichts hilft wirklich dauerhaft. Immer wenn sie glaubt, jetzt ist es endlich geschafft, kommt ein Rückschlag.
Die Ursachen dafür lagen auch wirklich tief und nie hätte sie gedacht, dass man da hin muss oder hin kommt.
Zig Generationen zurück sind wir in unserer gemeinsamen Arbeit gegangen, alles heutzutage gar nicht mehr sichtbar und mit dem Verstand nicht mehr greifbar.
Eine Mischung die nur all zu oft ein Eigenleben entwickelt und immer wieder durchkommt, egal was du tust, egal wie du an dir arbeitest, egal wie „weit“ du schon bist. Eine Form der Konditionierung die schon so lange ganz subtil im Hintergrund „gärt“ dass sie ohne fremde Hilfe gar nicht mehr als solche zu erkennen ist.
Lena hat lange gebraucht um ihren Stolz zu überwinden und sich Hilfe bei mir zu holen. Aber wenn das Thema an der Basis mal gelöst ist, dann funktioniert auch alles andere plötzlich nachhaltig.
Beispiel 2
Bernd, 58, Karrieremensch (Name ebenfalls erfunden, Story nicht)
Bernd hat alles was man nur erreichen kann. In einem liebevollen soliden Elternhaus aufgewachsen, damals schon gehobene Mittelklasse. Geradlinig und ohne große Mühe durch Schule und Studium gegangen, erfolgreich im Sport, viele Freunde, immer gesund und fit.
Im Konzern gelandet und dort eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Verheiratet, zwei erwachsene Söhne mit denen er sich gut versteht. Aber jetzt ist er in Rente. Ruhestand. Eigentlich der Traum ganz vieler Menschen. Mit 58 als wohlhabender Mensch in den Ruhestand gehen und das Leben genießen.
Aber Bernd hat damit extrem zu kämpfen. Er kann aus dem Hamsterrad nicht raus. Er geht schier dran zugrunde jetzt keine Aufgabe mehr zu haben. Dabei hat er die Mittel, sich zu beschäftigen.
Sogar ein Segelboot hat er. Er kann es sich leisten, die Welt zu bereisen. Endlich all das zu tun, wovon er immer geträumt hat. Und er tut es auch. Aber es erfüllt ihn nicht nur nicht, es macht ihn regelrecht fertig. Bis hin zu Depressionen und einer generell schwachen Gesundheit. Was für ihn bislang völlig unbekannt war.
Therapien und was er sonst noch alles versucht hat, haben ihm geholfen damit umzugehen. Aber da ist noch was. Er kann es spüren. Irgendwas stimmt nicht. Da brennt was ihn ihm, da will was raus, er kann nicht einfach „nur“ sein Leben genießen.
Sein Vater war auch schon so. Der war selbständig und hat bis ins hohe Alter gearbeitet. Kannte nichts anderes. Sein Großvater auch schon. Und weiter zurück ebenfalls. Und da kam die Ursache langsam in Sicht.
Die ganze Ahnenlinie eine Reihe aus „Erbauern“. Menschen die ihre Energie in die Welt gebracht haben, indem sie etwas aufgebaut haben. Ausschließlich. Mit allen Konsequenzen. Die meisten von ihnen haben geschuftet bis sie sich sprichwörtlich totgearbeitet hatten. Manche mussten das tun um zu überleben, aber Bernd muss das nicht.
Aber dieses uralte Muster lässt ihn nicht gehen. Weils gar nicht greifbar ist. Weil gar nicht klar war, dass da überhaupt so ein Muster ist. Bis wir gezielt danach gesucht haben. DANN konnten wir es lösen.
Jetzt ist er raus aus diesem Zwang. Immer noch sehr aktiv, aber jetzt im Sinne einer Freizeitgestaltung. Das Segelboot wird nun tatsächlich genutzt und das mit einer entspannten Freude die Bernd bis dato völlig unbekannt war.
Der Weg zur Lösung
Ja, „der Weg“ zur Lösung. Niemand kann dir eine Lösung geben oder für dich was lösen. Aber du kannst zu einer Lösung gelangen, wenn du endlich aus dieser Zeitschleife der immer gleichen Aktionen und Reaktionen raus willst.
Dafür brauchst du jemanden, der auf die Ebene der Energie gehen kann, die Ebene hinter der Materie. Einen, der deine Ahnenlinie und ihre Themen quasi von Aussen sehen und dich da hinführen kann. Und DANN kannst du auch diese Themen lösen. Denn was du sehen kannst, kannst du auch verändern.
Ich bin so einer, der das beruflich macht. Aber auch ich kann dir vorher nicht sagen, wie genau dieser Weg aussehen wird (man fragt mich das oft). Ich habe die Fähigkeit zu sehen, was wir tun müssen, ich habe einen Werkzeugkasten der uns beiden hilft, dir diesen Weg zu ermöglichen. Aber wie der Weg bei dir aussieht, das erfährst du wenn du ihn gehst.
Auch wenn du jetzt gar nicht siehst, wie du das jemals hinkriegen sollst. Auch wenn du jetzt noch gar nicht siehst, wo das Problem eigentlich sein soll. Aber du spürst doch, dass da ein Problem ist!
Manchmal muss man dazu eine gute Portion Stolz überwinden (ich bin schließlich schon soo weit / habe ein ganzes Unternehmen geleitet / bin selber Coach und weiß schon alles) und auch die Angst die mitschwingt. Aber es nicht zu tun ist auf Dauer wesentlich anstrengender als einmal über den eigenen Schatten zu springen und loszugehen.
Worauf wartest du? Hier gehts los … https://www.gerhard-zirkel.com/dein-einstieg/