Daumenlutschen mal seelisch betrachtet

Also da gibt’s ja so Kinder, die lutschen am Daumen. Also, ziemlich viele sogar. Wennse nich n Schnulli ham oder sowas. Is auch ok so, gibt’s nix gegen einzuwenden.

Nur manche Eltern, die fangen irgendwann an da drüber nachzudenken. Nämlich dann, wenn dat Kind schon inner Schule is und immer noch am Daumen lutscht. Ich mein, nachts fällt dat ja keim auf aber trotzdem.

Und wennse dann älter werden und immer noch nuckeln, dann kriegen die Eltern die Panik. Immerhin gibt’s ja sogar Erwachsene die dat unbewusst noch machen. Da dürfte die Dunkelziffer recht hoch sein …

Wie auch immer, warum machen denn die Kids das? Klar, nuckeln is Mutterbrust und Mutterbrust is Sicherheit. Logisch. Brauchen die Kleinen. Und wenns nich die Brust is, isses der Schnulli und wenns der nich is, isses halt der Daumen.

Mit zunehmender Sicherheit im Leben, isses ok, wenn die Mutterbrust nich mehr überall dabei is und dann wird das nuckeln auch weniger. Wenn alles in Ordnung is.

Wenn aber nich, dann lohnt sich das, da mal hinzuschaun. Dann fehlt da nämlich irgendwo ein Stück Sicherheit. Am Daumen lutschen die dann, weil se das Gefühl ham, ihnen wird der Boden unter den Füßen weggezogen.

Da is keine Sicherheit, keine Basis. „Die machen mit mir was sie wolln“, is da die seelische Botschaft. Natürlich alles unbewusst. Und nich immer is klar, wo das herkommt. Nich alle betroffenen Kids kommen aus nem zerrüttenen Elternhaus oder sind rumgeschubste Scheidungskinder.

Bei manchen schaut alles gut aus, aber trotzdem fehlt da die Basis. Da muss ma dann vielleicht tiefer schaun. Vielleicht is das n Thema das sie von den Eltern ham. Oder den Großeltern oder noch weiter zurück.

Vielleicht hängt da was aus dem früheren Leben, vielleicht isses aber auch was aus der aktuellen Inkarnation was nur keiner mitgekriegt hat. Was auch immer es is, es muss angeschaut und ernstgenommen werden.

Dem Kind irgendwas auf n Daumen schmiern oder es ans Bett fesseln macht alles nur noch schlimmer. Wollt ich nur ma gesacht ham …

10 Kommentare zu „Daumenlutschen mal seelisch betrachtet“

  1. Hi ich heiße Celina und ich bin 17 und ich Nuckel immer noch ich glaube ehr bei mir aus Frost weil ich in der Schule gemobbt oder halt naja nicht so viel frei Raum habe ich würde so gerne mal feiern gehen aber ich habe das Gefühl jedesmal das meine Eltern alles mögliche mit ein Nein oder ich darf es nicht markieren
    Ich brauche ein Rat ich möchte nicht mehr nogeln es war schon eine erforderung das mein Freund zu erzählen
    LG Celina

  2. Ich bin 25 Jahre alt, Mutter von 2 Kindern und Nuckel seitdem ich denken kann an meinen Daumen. Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit. Ich habe mich nirgendwo wirklich richtig geliebt und sicher gefühlt.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Daumen lutschen daher kommen muss.
    Ich habe mit verschiedenen Sachen bereits versucht damit aufzuhören aber ich habe es bis jetzt einfach nicht geschafft. Ich liebe es auch einfach. Es entspannt mich und macht mich irgendwie glücklich. Es ist wie eine Sucht. auf der einen Seite möchte ich mir diese Angewohnheit gerne abgewöhnen, auf der anderen Seite habe ich Angst das ich keinen Ersatz finde, welcher mich genauso runterbringt und glücklich macht.

    1. Hallo Jasmine, es geht auch nicht darum, dass du einen Ersatz dafür findest. Glücklich wirst du nicht von Aussen sondern aus dir selbst heraus. Es geht darum, dass du dich selber findest und dann brauchst du keine Hilfsmittel mehr. Sowas ist ein Prozess der oft tief in die Ahnenlinie führt oder in frühere Inkarnationen oder sonstwo hin. Aber der Weg lohnt sich.

      LG Gerhard

      1. Seh ich anders. Warum denn keine Hilfsmittel wenn die auch zum Ziel führen?Glücklich wird ausserdem jeder anders. Manche brauchen dies anderes das. Räucherstäbchen, Daumenlutschen, Marzipan… Warum denn nicht, wenn’s glücklich macht?! 🙂

  3. Hallo ich bin Karina und bin 47 und nuckel am Daumen seit meine Mama und mein Bruder verstorben sind. Ich habe es schon mit allem Mitteln versucht es wieder zu lassen. Meine Mama und mein Bruder sind jetzt 3 Jahre nicht mehr da. Kann mir hier jemand ein Tipp geben?

  4. Hi, ich bin 35, Künstlerin, Landwirtin und ziemlich happy im Leben. Und ich nuckel am Daumen. Warum? Weil ich nie einen Grund gesehen haben es aufzuhören. Tut einfach total gut. Es beruhigt, es erdet und gibt ein stärkendes Gefühl wo auch immer ich bin. Was auch immer aussen herum los ist. Bei mir ist meistens alles ruhig. Eine ziemlich gute „Geheimwaffe“ wie ich schon immer fand. Ich seh auch heute noch keinen triftigen Grund mir das selber weg zu nehmen. Nur für die Andern die damit nicht klarkommen könnten?! Nö. Is doch immerhin noch Privatsache was ich unter meiner Bettdecke mache, findet ihr nicht? Ich frag mich manchmal wie es rüberkommen muss wenn man mich da erwischt… Aber wie kommt es rüber wenn man irgendwo beim ornanieren erwischt wird, beim Popel essen oder beim Ausleben anderer Tabuhandlungen. Tabu sind sie ja nicht weil sie schlecht sind. Tabu sind sie weil sie kulturell aufgeladen sind. Ich denk man sollte das nicht sofort in die Schublade „unsichere Personen“ schieben. Man könnte es auch als guten Selbststärkungs-Mechanismus anerkennen. Sehen dass diese Menschen gelernt haben sich selbst zu beruhigen und zu stärken und lieber an der Tabuisierung arbeiten. Tabus sind nämlich die wahren Psychofallen. Man kann das ganz alleine entscheiden ob man lieber die Probleme oder die Vorteiele einer Sache/Handlung in den Fokus rückt! Happy Nuckln allerseits 😉

    1. Ich bin da ganz bei dir und sehe auch nicht ein, jemals damit aufzuhören. Ich denke aber eher, dass es daher kommt, dass ich zum Einen keine optischen Anzeichen einer Daumenluckerin habe und es zum Anderen auch nicht mit einer Schwäche oder einem psychischen Laster assoziiere. Daumenlutscher*innen mit deutlichen Anzeichen, wie Zahnfehlstellungen etc. ist unsere Angewohnheit vielleicht deutlich unangenehmer. Vermutlich ist es auch hier, wie mit allem und dem Maß. Bleibt euch treu und LG

  5. Hi, ich bin Lilli und habe erst mit 19 Jahren mit dem Daumennuckeln aufgehört. Mir hat das ziemlich lange zu schaffen gemacht, da es immer unangenehm war, irgendwo zu übernachten und auch eine große Zahnlücke hatte.
    Woher das kam, kann ich nicht sagen, bin zwar ein Scheidungskind, aber habe immer sehr viel Liebe von meiner Familie bekommen.
    Ich wollte all denen, die auch versuchen aufzuhören, schreiben wie ich es endlich geschafft habe und zwar, habe ich mir einen Zungenpiercing spontan stechen lassen.
    Es war nicht geplant und auch nicht der Grund, damit ich endlich aufhöre, aber es war einfach ein toller Nebeneffekt, weil ich durch den Piercing nicht mehr das Gefühl brauchte, was man beim Daumennuckeln bekommt. ☺️

  6. Hi, ich bin mega glücklich zu sehen, dass es noch weiter Leute, wie mich gibt. Ich hab auch schon seit 18 Jahren mit dem Nuckeln zu kämpfen, es ist bei mir eher unterbewusst und ich merk es somit kaum, wenn ich dann wach bin merke ich meinen Daumen im Mund und ich bin dann äußert beschämt. Ich überlege mir vllt einen Nuckel zu kaufen und ihn zu verwenden, um mir das abzugewöhmen. Trau mich das aber noch nicht. Ich hatte bis jetzt auch kein ernstes Gespräch mit meinen Eltern, außer das wo sie mir sagten, dass es ihnen mittlerweile peinlich ist… ich weiß um ehrlich gesein nicht was oder wie ich das noch angehen soll.

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