Die Vision, eine neue Welt zu erschaffen

Ein Kollege meinte neulich sinngemäß: „Wenn du in diese Welt, in dieses System nicht hineinzupassen scheinst, bist du vielleicht hier um eine neue Welt zu erschaffen.“ Damit hat er nicht ganz unrecht, aber da fehlt die wichtige Hälfte und die wird so manchem „Spirituellen“ zum Verhängnis.
Gerhard Zirkel
08.02.2024

Dabei ist die Idee einer neuen Welt durchaus nicht ohne Reiz, wer hat sich das nicht schon vorgestellt. Andere Menschen, andere Zusammenhänge, eine heile Welt in der jeder jeden mag, vielleicht eine Welt ohne Geld oder mit ganz viel Geld, eine mit rosa Einhörnern vielleicht … 

Vielleicht auch das berühmte „Herzensbusiness“ das du gegründet hast, weil es sich so schön kuschelig anfühlt. Das aber keinen Gewinn macht, weil die Welt da draussen keine Notiz davon nimmt. Da muss eine neue her, ganz klar. Oder gleich der Aufstieg in die fünfte Dimension. Das wäre was, oder?

Auf die neue Welt wird ganz wild gewartet. Zuerst müssen die Menschen natürlich noch aufwachen. Aber wenn das geschieht dann .. endlich … 

Aber … wenn du eine neue Welt erschaffen willst: Bist du denn überhaupt handlungsfähig? Grundsätzlich ist es doch so, dass du eine Basis brauchst, aus der heraus du etwas erschaffen kannst. Das geht nicht, wenn du frei im Raum schwebst und keinen Boden unter den Füßen hast.

Ein Beispiel

Das folgende Beispiel ist in meiner täglichen Praxis keineswegs ungewöhnlich. Name und Details sind verändert, das Prinzip ist aber häufig.

Marianne kam zu mir mit einem riesigen Herzenswunsch. Sie war immer schon sehr spirituell, sie war immer schon „Hochsensibel“ und „Hochsensitiv“. Sie kann Energien wahrnehmen von denen die meisten Menschen nichts ahnen. Da ist sie wirklich gut darin.

Aber das hat ihr im Leben nicht viel geholfen, eher im Gegenteil. Lange Zeit war sie der Spielball ihrer Mitmenschen. Narzisstische Mutter, ein Vater der das nicht ausgleichen konnte und Geschwister die in ihr ein Ventil sahen, ihre eigenen Aggressionen loszuwerden. Die tun das immer noch.

Später dann in Job und vor allem Beziehung war es nicht anders. Narzisstische Partner und Chefs, immer am unteren Rand der Einkommensskala, immer ging es gerade so. Herzensgut die liebe Marianne, aber im Leben eher auf der Verliererseite. Trotzdem hat sie sich immer um alle gekümmert. Um Menschen und Tiere.

Kämpfen musste sie immer, dabei hatte sie nur einen großen Herzenswunsch: Eine Welt voller Frieden und Energie. Eine neue Welt. Eine in der die Menschen den Kontakt zu sich selber und zur geistigen Ebene haben. Eine Welt ohne Menschen- und Tierleid. Vor allem ohne Tierleid. Und ohne Geld, denn mit dem hat sie keine guten Erfahrungen. 

Sie spürt die schmerzhafte Sehnsucht nach dieser Welt körperlich, es will sie manchmal fast zerreissen. Wenn doch die Menschen endlich aufwachen würden! Sie hat sich ihr Leben lange schöngeredet „mir gehts doch gut“ aber eigentlich ist sie nur verzweifelt.

Ein frommer Wunsch

Die schöne neue Welt, ein frommer und verständlicher Wunsch. Aber wie jeder Wunsch, führt er in die Abhängigkeit. Denn in dem Moment, in dem du darauf angewiesen bist, dass ein Anderer etwas tut, bist du davon abhängig dass er es tut. Da mag der Wunsch noch so lieb, sinnvoll oder wichtig sein, dir mag die Erfüllung noch so sehr zustehen. Du wirst immer drauf warten müssen, dass der Andere das einsieht, aktiv wird und ihn dir erfüllt.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand das tut? Dass der ganze Rest der Menschheit das tut? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass plötzlich alle Anderen ihr Leben zu deinen Gunsten ändern?

Ich denke, wir kennen die Antwort. Was also tun? Aufgeben?

Eine Metapher

Stell dir vor, die Menschen da draussen spielen ein Spiel das dir nicht gefällt. Du willst dass sie ein anderes Spiel spielen, aber sie hören nicht auf dich. Weil sie ihr Spiel ganz gern haben und sich nicht vorstellen können, ein anderes zu spielen. Und wenn ein anderes, dann sicher nicht deins. Und – NEIN – sie sehen nicht ein, dass ihr Spiel doof ist.

Von jemandem, der nichtmal mitspielt lassen sie sich sowieso nichts sagen. Du bist nicht in ihrer Gruppe, du bist ausserhalb. Niemand hört auf dich. Warum sollten sie auch? Würdest du auch nicht tun, wenn du einer der Spieler wärst. Denn du willst ja dein Spiel spielen und nicht seins.

Jetzt kannst du dich drüber aufregen, aber das interessiert keinen. Ausser dich selber, dich macht es kaputt. 

Aber was wäre, wenn du erstmal mitspielst? Deren Spiel. Das was alle spielen. Ja genau das, bei dem du seit deiner Kindheit nur herumgeschubst und gestoßen wirst. Wie eine Spielfigur. Passiv den Spielern ausgeliefert.

Aber halt! Genau das ist es ja. Passiv als Figur? Nein, spielen geht anders. Das ist aktiv, da bist du nicht die Figur, sondern ein Spieler. Wie wäre denn das? Wie wäre es, wenn du die Regeln lernen und aktiv mitspielen könntest?

Das hätte gleich mehrere Vorteile. Zum Einen würdest du das Leben dieser Menschen kennenlernen und herausfinden, was sie an dem Spiel eigentlich so toll finden. Vielleicht würde sich deine Verachtung ihrem Spiel gegenüber in Verständnis wandeln. Vielleicht sind die ja gar nicht böse … ?

Und zum Anderen wärst du Teil der Gruppe. Und je besser du spielst, desto angesehener wirst du und desto mehr werden sie auf dich hören. 

Das tust du, bis du das Spiel beherrschst und dann, wenn du das Spiel kannst, dann kannst du beginnen, die Regeln zu verändern oder ein neues Spiel zu entwickeln. Und dann werden dir die Menschen auch folgen. Weil du ihnen gezeigt hast, dass du weißt was du tust und dass du ein Teil von ihnen bist. Weil du dir selbst eine Handlungsmacht aufgebaut hast die du einsetzen kannst. Ohne dir was wünschen zu müssen.

Im echten Leben

Im richtigen Leben stehen ganz oft genau die Menschen ausserhalb der Spieler, die eine neue Welt für sinnvoll erachten. Die Zugang zu einer weiteren Dimension haben. Oft sind das die Spirituellen, die Heiler, die Schamanen etc …

Nimm mich als Beispiel. Ich habe Zugang zu weiteren Dimensionen, das ist die Basis meiner Tätigkeit. Ich kann Menschen sehen, Zusammenhänge erkennen, Geistwesen sehen, mit ihnen arbeiten. Das nützt mir aber gar nichts, wenn ich nicht gehört werde. Wenn mich keiner ernst nimmt. Wenn ich einer dieser „Spinner“ bin die am Rand der Gesellschaft leben und nicht mitspielen.

Einer dieser Leute, die ohne Geld leben wollen, die sich klein machen, die nichts „leisten“. Dann sieht mich keiner und ich kann das durchaus gut verstehen. Würde ich so einen denn sehen? Versetz dich mal gedanklich auf die andere Seite.

Deshalb habe ich viel Energie investiert um das Spiel zu lernen. Zu lernen, wie man sichtbar wird, wie man Geld verdient, investiert, hält und vermehrt. Ich habe gelernt, wie das mit der Macht funktioniert, wie Unternehmen funktionieren, wie Investitionen funktionieren, sogar wie man Karriere macht. Ich habe Energie investiert und bin so manches mal auf der Nase gelandet. Habe Runden verloren, dabei gelernt. Bis ich angefangen habe zu gewinnen.

Jetzt werde ich gesehen, ich werde interviewt, ins Fernsehen eingeladen. Jetzt habe ich Website, Kanäle in den sozialen Medien und so weiter. 

Ich bin Unternehmer, Investor, ich bin einer von ihnen. Die Menschen hören mir zu und sie kommen zu mir, mit ihren Themen. Und aus dieser Position heraus kann ich nun beginnen, die Spielregeln zu verändern. Mit den Menschen gemeinsam. Die übrigens gar nicht so verwerflich sind, wie sie von „unten“ aussehen. Ganz im Gegenteil.

Aus dieser Position heraus kann ich tatsächlich eine ganz neue Welt erschaffen. Da wo es nötig ist. Denn das Mitspielen hat noch einen weiteren Effekt gehabt. Nämlich die Erkenntnis, dass vieles von dem, was ich früher als „schlecht“ oder „verwerflich“ gesehen habe keinesfalls so ist. Mir hat lediglich die Einsicht in die Zusammenhänge gefehlt.

Nicht das Spiel war doof, ich kannte nur die Regeln nicht. Als ob ich Schach gespielt hätte, aber ohne Türme und Springer. Und dann habe ich das Spiel doof gefunden, anstatt es richtig zu lernen.

Woraus auch so eine gewisse spirituelle Arroganz entstehen kann. Man beginnt das Spiel zu verachten, das man nicht versteht, WEIL man es nicht versteht.

Dann entstehen Menschen, die Geld verachten, weil sie Geld nicht verstehen. Die Macht verachten, weil sie Macht nicht verstehen. Die Erfolg verachten, weil sie Erfolg nicht verstehen. Die die materielle, dreidimensionale Welt verachten, weil sie die Welt nicht verstehen. Und die ihre Verachtung als moralische Überlegenheit verkaufen. Die wundern sich dann, warum sie keiner mag…

Nur wer mitspielt kann gewinnen

Mag sein dass unsereins tatsächlich hier inkarniert ist um eine neue Welt zu erschaffen oder die bestehende zu verbessern. Aber das können wir erst, wenn wir die bestehende Welt verstanden haben und in ihr zurechtkommen.

Ich frag immer scherzhaft: „Was willst du in der fünften Dimension, wenn du in der dritten nicht klarkommst?“

Was du tun kannst?

Am Anfang steht die Entscheidung, das Spiel der Anderen jetzt endlich zu lernen und aktiv mitzuspielen. Wenn dir dabei ganz massive Zweifel und Ängste kommen, wenn dir beim Gedanken daran erfolgreich, reich, bekannt zu sein das Kotzen kommt, wenn du beim Wort „Karriere“ davonlaufen möchtest … dann solltest du erstrecht da hinschauen. 

Der geilste Weg liegt immer hinter der größten Angst!

Klar stehen dir massenweise Denk- und Verhaltensmuster, Ahnenthemen, Blockaden, Glaubenssätze und was sonst noch im Weg. Aber dafür gibts Leute wie mich, die dir dabei helfen können, das gründlich zu überwinden.

Die dir dabei helfen können, ins Spiel zu finden, die Regeln zu lernen, anzufangen und zu spielen. Die dir dabei helfen können, die starke und sichere Position im Leben einzunehmen, von der aus du deine Vision entwickeln und umsetzen kannst. 

Worauf wartest du noch?

Ein Kommentar zu “Die Vision, eine neue Welt zu erschaffen

  1. Editha Februar 16, 2024 um 6:38 am Uhr

    Den Nagel auf den Kopf getroffen!
    Ich finde den Text super!

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