Die Lichtfalle und das Nullvertrauen

Als Heiler und Schamane arbeite ich mit Energie, mit Licht, reihe mich also ein, in die illustre Riege der sog. Lichtarbeiter. Klingt erst einmal toll, Licht hat sowas Positives, Schönes an sich. Da wäre man fast geneigt, nur noch die helle Seite des Lebens zu sehen.
Gerhard Zirkel
19.09.2019

Und so üben wir uns gerne mal im positiven Denken, positiven Affirmationen und wir wünschen uns immer ganz viel der schönen Dinge. Nur nicht negativ formulieren, keine Verneinungen, das kennt man ja alles …

Viele Lichtarbeiter tappen dabei aber in eine böse Falle, ich nenne sie „die Lichtfalle“. Sie wähnen sich durch ihre Kenntnis der kosmischen Gesetze auf der sicheren Seite und übersehen dabei, dass es kosmische Gesetze gibt, die anderen übergeordnet oder zumindest gleichwertig sind.

Nehmen wir mal ein konkretes Beispiel, mit dem ich aus der Anfangszeit meiner eigenen Selbständigkeit durchaus vertraut bin: „Ich wünsche mir mehr Klienten für meine Praxis“

Erst einmal ein toller Wunsch, gegen den nichts einzuwenden ist. Mehr Klienten bedeuten mehr Leute denen du helfen kannst und natürlich auch mehr Einnahmen für die Praxis. Und Einnahmen braucht jeder, denn die Miete zahlt sich nicht von alleine und irgendwas muss jeden Tag auf dem Teller liegen.

Nun sendest du also den Wunsch nach mehr Klienten ins Universum und vielleicht bekommst du sie auch. Aber was schwingt denn da mit, bei diesem Wunsch? Offenbar bist du ja mit der momentanen Situation nicht so ganz zufrieden. Denn wenn du mehr von etwas möchtest, dann heißt das im Umkehrschluss, dass du jetzt zu wenig davon hast.

Wünschst du dir also mehr Klienten, beschwerst du dich gleichzeitig darüber, dass du jetzt zu wenige hast.

Aber halt! Eine Beschwerde? Im Zuge der Lichtarbeit? Wo gibts denn sowas? Aber unsere materielle Welt ist nun mal polar und wo etwas helles, lichtvolles ist, da gibt es auch etwas dunkles, einen Schatten.

Und genau der schwingt in jedem dieser Wünsche beim Universum mit. Im Beispiel hat der Schatten offenbar etwas mit dem Mangel an Klienten zu tun. Also dem Mangel an Umsatz und damit landen wir direkt bei der Angst. Der Angst vor dem Scheitern, der Pleite, dem zu wenig haben.

Aber Angst ist etwas, mit dem der gemeine Lichtarbeiter so gar nichts zu tun haben will. Hallo? Wir arbeiten hier mit Licht, da gibts doch keine Angst? Das geht gar nicht!

Was uns direkt in die ganz große Falle lockt. Denn diese Angst lässt sich natürlich eine Weile verdrängen, überpinseln, unterdrücken. Aber je größer der tolle helle Lichtanteil wird, desto größer wird auch die Angst. Und irgendwann überrollt sie uns. Mit einer Krankheit, dem Scheitern, was auch immer, der Möglichkeiten sind derer viele.

Aber was machen wir denn nun mit dieser Erkenntnis?

Wir schauen uns den Schatten mal genauer an. Denn was ist schon dabei, warum muss Lichtarbeit immer hell und strahlend sein? Sie kann auch durchaus mal dunkel und bedrohlich wirken. Also schauen wir uns mal an, was hinter dieser Angst steckt. Warum eigentlich Angst?

Sind wir denn nicht alle Teil des Universums? Ist es nicht UNSER Universum? Sollten wir da nicht Vertrauen haben? Bingo! schon haben wir den Schatten bei den Hörnern gepackt. Wo Angst ist, da fehlt das Vertrauen, in der Überschrift habe ich es das Nullvertrauen genannt. Das Fehlen des Vertrauens ins Universum.

Genau darum geht es bei dem Wunsch aus dem Beispiel. Wünsche ich mir mehr Klienten für meine Praxis, zeigt mir das nur mein fehlendes Vertrauen ins Universum. Denn warum sollte mir mein eigenes Universum, dessen Teil ich bin, das verwehren was ich brauche? Das muss ich mir doch nicht erst wünschen. Das wäre ja so, als ob ich mir wünschen würde, in das saftige Steak vor mir zu beissen weil ich Angst vor dem Hunger habe, anstatt es einfach zu tun.

So, und wo ist dieser Schatten nun bedrohlich? Ist er gar nicht, er ist einfach da, möchte gesehen werden und wenn wir es dann noch schaffen ihn in unser Leben zu integrieren sind wir einen Schritt weiter.

Aus einer Lichtarbeit ist eine Arbeit geworden, der Schatten ist nicht mehr bedrohlich, er IST einfach und wir haben im Endeffekt viel weniger Stress.

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