Chronic Fatigue Syndrome, ME/CFS

„Die Myalgische Enzephalomyelitis bzw. das Chronische Fatigue-Syndrom ist eine langanhaltende, komplexe Erkrankung, die mehrere Körpersysteme betrifft. Charakteristisch ist eine drastische Verschlechterung des Zustands nach körperlicher oder geistiger Anstrengung – die sogenannte post-exertionelle Malaise.“
Gerhard Zirkel
Gerhard Zirkel
19.05.2025

So lautet die offizielle medizinische Beschreibung einer Krankheit, die bis heute kaum verstanden wird. In den meisten Fällen finden Betroffene keine wirksame Hilfe. Nicht einmal Mitgefühl ist ihnen sicher. Weil man nichts davon „sieht“.

Wenn tiefe Erschöpfung eine andere Sprache spricht

Stell dir vor, du wachst morgens auf und fühlst dich schon beim Öffnen der Augen erschöpft. Dein Körper wirkt leer, dein Geist matt. Alles, was dir früher leicht fiel, ist heute schwer. Jeder Schritt wird zur Herausforderung. Es fühlt sich an, als ob dein inneres Licht gedimmt wurde. Als wäre der Zugang zu dir selbst blockiert.

Aber es ist keine Depression, es ist etwas grundlegend anderes. Schwer zu erklären. Man „sieht“ ja nichts.

Wenn das nicht nur ein paar Tage so geht, sondern über viele Monate oder gar Jahre, bekommt das Ganze einen Namen: Chronisches Erschöpfungssyndrom. Doch der Begriff erklärt kaum etwas. Deine Laborwerte sind unauffällig. Mediziner zucken mit den Schultern. Und du selbst fragst dich, was eigentlich los ist.

Was, wenn deine Erschöpfung kein Fehler ist? Kein medizinischer Defekt, sondern ein Ausdruck von etwas Tieferem?

Was, wenn sie ein Weckruf ist, von deiner Seele? Von deinem Wesen, das ursprünglich mit einer Aufgabe hierhergekommen ist. In eine Welt, die dich vielleicht nie wirklich sehen konnte. Eine Gesellschaft, die dich von Anfang an verbogen hat, angepasst, in Form gepresst.

Vielleicht bist du jetzt an einem Punkt, an dem es kein weiteres Verbiegen mehr gibt. Dein gesamtes System sagt: Stopp. Und das ist kein Versagen, sondern eine Einladung zur Rückkehr zu dir selbst.

Das kann dir keiner abnehmen, das kann keiner „Diagnostizieren“, da gibts auch keine Medikamente.

Du bist nicht schuld. Du darfst verstehen.

Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage: „Habe ich das also selbst verursacht?“, „bin ich selbst Schuld?“ Die Antwort ist ein klares Nein.

Schuld ist das falsche Konzept. Es geht nicht darum, jemanden verantwortlich zu machen, auch dich nicht. Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen. In deinem eigenen Rhythmus. Mit Raum für Zweifel, Angst und Hoffnung.

Du musst keine schnellen Lösungen finden. Es geht nicht um Tempo. Es geht um Wahrhaftigkeit. Um die Bereitschaft, hinzuschauen. Und dann, in deinem Tempo, neue Schritte zu wagen. Einen nach dem anderen.

Wenn Funktionieren zur Falle wird

Möglicherweise hast du gelernt, Verantwortung zu tragen. Stark zu sein. Deinen Alltag im Griff zu haben. Vielleicht sogar perfekt zu wirken.

Doch irgendwo auf diesem Weg hast du dich selbst verloren. Deine innere Stimme wurde leiser. Vielleicht war sie nie laut. Vielleicht hast du das „Funktionieren“ so früh verinnerlicht, dass du dein eigentliches Selbst nie kennengelernt hast.

Viele Menschen leben nach außen hin erfolgreich und spüren innerlich eine schleichende Leere. Sie funktionieren für andere. Für Anerkennung. Für ein Lebensbild, das nie wirklich ihr eigenes war.

Und irgendwann hält das der Körper nicht mehr aus. Er rebelliert. Und das fühlt sich an wie eine tiefe, existenzielle Erschöpfung.

Der letzte Tritt über den Rand

Und irgendwann wird es zu viel. Das kann schleichend kommen, aber auch ganz plötzlich. Manchmal scheinbar ausgelöst durch ein Ereignis. Durch einen Unfall, eine Krankheit, einen Schicksalsschlag, eine „Impfung“, irgendwas von Aussen.

Aber das ist nur der Auslöser, nicht die Ursache. Denn die Erschöpfung war vorher schon da. Du hast nur lange durchgehalten. Musstest durchhalten. Ging ja nicht anders.

Deine Erschöpfung ist kein Defizit, sie ist ein Ruf

Was, wenn diese Erschöpfung eine Botschaft ist? Ein letzter Versuch deines wahren Selbst, dich zurückzuholen?

Vielleicht warst du lange auf einem Weg unterwegs, der nicht mehr deiner Natur entspricht. Vielleicht hast du Bedürfnisse, Träume oder Gefühle immer wieder verdrängt. Aus Pflichtgefühl, aus Angst, aus Vernunft.

Vielleicht hast du dein inneres Wissen verdrängt, verleugnet. Hast geschwiegen wo du hättest reden müssen, bist sitzen geblieben wo du hättest aufstehen müssen.

Doch du bist weder zu viel noch falsch. Du warst nur zu lange auf einem Weg, der dich nicht nährt. Jetzt ist es an der Zeit, dich zu fragen: Lebe ich wirklich mein Leben? Oder nur eine Rolle im Außen?

Wenn das Leben keinen Sinn mehr ergibt und wie du ihn wiederfinden kannst

Viele, die unter chronischer Erschöpfung leiden, haben sich selbst irgendwann verloren. Nicht schlagartig, sondern allmählich. Durch Anpassung. Durch Erwartungen. Durch ein Bild, das nie ihr eigenes war.

Heilung beginnt dort, wo du aufhörst, dich selbst zu verurteilen. Wo du erkennst: Diese Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Tiefe. Ein Beweis dafür, dass noch etwas in dir lebendig ist. Dass dein inneres Wesen dich nicht aufgegeben hat.

Der erste Schritt: Beende den inneren Kampf

Kennst du diese Gedanken?

„Ich bin zu empfindlich.“

„Ich mache alles falsch.“

„Ich bin nicht genug.“

Diese Sätze sind alt. Sie stammen aus deiner Vergangenheit, nicht aus deiner Wahrheit. Sie nagen an deiner Kraft. Aber sie sind nicht du.

Und vielleicht projizierst du das längst auch ins Außen:

„Die Welt ist falsch.“

„Die anderen verstehen nichts.“

„Alles ist zu viel.“

Der erste Schritt zur Veränderung ist nicht, noch mehr zu leisten. Sondern: aufzuhören, dich selbst und die Welt zu bekämpfen. Das ist nicht leicht, aber ein Anfang.

Der zweite Schritt: Spür deinen inneren Wegweiser wieder

Tief in dir lebt eine Stimme. Vielleicht ist sie leise geworden. Aber sie ist noch da.

Deine Intuition, dein Gefühl für Echtheit, für Stimmigkeit. Du brauchst keine neuen Methoden, keine cleveren Konzepte. Was du brauchst, bist du. Echt. Wahr. Mit allem, was du fühlst, auch mit der Müdigkeit. Du brauchst keine Medizin, du brauchst Verständnis. Dein eigenes.

Beginne, dir selbst zuzuhören. Nicht mit dem Kopf, sondern mit deinem ganzen Wesen. Es geht nicht ums Verstehen mit dem Verstand. Es geht ums Spüren. Und um Vertrauen. In dich. Und ins Leben.

Der dritte Schritt: Richte dein Leben neu aus, aus deinem Innersten heraus

Wenn dein Körper streikt, will er dich nicht „lahmlegen“. Er will dich schützen. Vor einem Weg, der dich kaputt macht. Vor einem Leben, das dich leer lässt.

Diese Erschöpfung ist nicht das Ende. Sie ist der Übergang. Die Schwelle zu etwas Neuem. Vielleicht noch unklar. Aber wahrhaftig. Und dieser Wandel beginnt nicht mit großen Entscheidungen. Sondern mit kleinen:

Ein ehrliches Nein. Ein stilles Innehalten. Ein Spaziergang allein, ohne Ziel. Weniger Denken, mehr Fühlen. Weniger Anpassung, mehr Du. Und irgendwann: ein neuer Kurs. Einer, der sich stimmig anfühlt.

Vertrauen ist die leise Kraft deiner Heilung

Heilung ist kein Ziel. Kein Zustand, den du erreichen musst. Sie ist ein Weg, der sich entfaltet. In dir. Du musst nicht mehr kämpfen. Nicht stark sein. Du darfst müde sein. Und trotzdem weitergehen. Nicht gegen dich, sondern mit dir.

Vielleicht langsam. Vielleicht tastend. Aber lebendig. Und ehrlich. Wenn du spürst, dass dein altes Leben nicht mehr passt, dann geht es nicht darum, dich noch mehr anzustrengen. Es geht darum, still zu werden. Und dir selbst zu begegnen.

Deine Erschöpfung ist kein Zeichen des Scheiterns. Sie ist der Ruf deines Lebens: Komm zurück. Zu dir.

Meine Hilfe dazu?

Oft liegen die Ursachen so tief, so weit in der Vergangenheit, in der Ahnenlinie, in transgenerationalen Traumas verborgen, dass du alleine nicht an sie herankommst. Zu viel liegt darüber. Und du hast längst die Kraft nicht mehr.

Zu viele Mechanismen der Verdrängung, des Schutzes. Zu verworren scheint alles, zu wenig deiner Verbindung ist spürbar.

Dann komme ich ins Spiel. Denn ich kann da hinschauen, ich kann verstehen, ich kann sehen wie alles zusammenhängt. Und dich wie ein Bergführer durch den Prozess führen. Den Prozess der alles entwirrt, der Klarheit schafft und der dich am Ende zu dem führt, was DU wirklich bist.

Das ist ein Prozess der Kraft und Mut erfordert und der seine Zeit braucht. Aber du musst den Weg nicht alleine gehen. Schreib mir jederzeit gern, wenn du Fragen hast: mail@gerhard-zirkel.com

Gerhard Zirkel

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