HB-Männchen reloaded …

Wer von euch kennt es noch? Das HB-Männchen? Zugegeben, es ist lange her dass eine Zigarettenmarke solcherlei Werbung im Fernsehen bringen konnte.
Gerhard Zirkel
04.09.2020
Wer wird denn gleich in die Luft gehen?

Für alle die es nicht wissen, das HB-Männchen war eine Zeichentrickfigur, das in den Jahren von 1957 bis 1984 für die Zigarettenmarke HB geworben hat.

Markenzeichen des HB Männchen war, dass es bei jeder Gelegenheit „in die Luft gegangen“ ist, es hat sich also derart aufgeregt, dass es weggeflogen ist. Die Lösung im Werbespot war immer, eine HB-Zigarette zu rauchen … Der interessierte Leser findet die alten Spots fast alle bei youtube.

Gut, die Lösung mit der Zigarette möchte ich an dieser Stelle nicht empfehlen. Aber das Prinzip ist interessant.

Dieses HB-Männchen gibt es nämlich ziemlich oft und wer ehrlich zu sich selbst ist, der muss zugeben dass auch er zuweilen eines ist.

Jemand sagt etwas, oder tut etwas oder ist einfach nur anwesend und sofort sind wir auf 180.

Im privaten Bereich

Im privaten Bereich meiden wir solche Menschen in der Regel und umgeben uns mit Leuten, die „auf der gleichen Wellenlänge“ sind. Funktioniert auch gut, mal abgesehen von der engeren Familie.

Die hingegen hat es oft in sich, weil man ihr nicht ausweichen kann. Manchmal reicht es, wenn auf dem Display des Telefons „Mama“ oder „Papa“ nur auftauchen und schon sind wir ganz andere Menschen.

Fallen in Trotz- oder Wutmuster und haben scheinbar keine Chance das zu verändern. Gerade unsere engsten Angehörigen finden immer die richtigen Knöpfe, die uns in hilflose Wut stürzen.

Solche Situationen ziehen sich teils über Jahrzehnte und nichtmal der Tod des jeweiligen Angehörigen bringt die Lösung.

Im Beruf oder im Business

Aber wie ist das im Beruf oder als Unternehmer? Auch da bestimmen selten wir selbst mit wem wir zusammenarbeiten. Wir bekommen ein Team vor die Nase gesetzt und mit dem müssen wir arbeiten. Sachlich und effizient.

Oder wir müssen mit unseren Kunden zurechtkommen und zwar möglichst mit jedem.

Wir sind Profis, wir kriegen das hin. Wenn da nicht dieser saudoofe kreutzbirnmaumzefix….. Typ wäre, der alles, wirklich alles! In den falschen Hals kriegt. Ausserdem arbeitet er nicht effizient und drückt sich nicht präzise aus. Und überhaupt, seine Krawatten sind das allerschlimmste … aufregen könnte man sich da. Aufregen!

Und der Chef ist ein Ar… was der sich erlaubt! In welchem Ton der eigentlich mit uns spricht. Gar nicht mit mir, nein, eher wie er mit Kollegin xyz umgeht. Und die merkt es nicht mal. Aufregen könnte ich mich da. Aufregen!

Oder dieser eine Kunde, der immer, wiklich immer noch ein Dutzend Rückfragen hat, bevor er dann doch nicht kauft. Oder doch. Oder doch lieber nicht. Oder doch, aber er hätte vorher noch eine Frage …

Merkst du, wie dir schon beim Lesen die Energie flöten geht? Wo geht sie nur hin? In die Arbeit und das Ergebnis des Teams mal ganz sicher nicht und den Auftrag bekommst du so auch nicht.

Solche Konstellationen haben schon ganze Teams implodieren lassen und große Projekte verhindert. Nicht, weil es auf fachlicher Ebene gehakt hätte oder etwas Wichtiges gefehlt hätte. Nein, alleine weil das Team scheinbar nicht miteinander „konnte“. Oder der Chef nicht mit dem Team, bzw. das Team nicht mit dem Chef.

Und wir können scheinbar absolut nichts dagegen tun!

Sicher, es gibt Trainings die uns zeigen wie wir zu reagieren haben und wir können das ein Stück weit üben. Uns verbiegen, uns hinter Masken verstecken uns dazu zwingen, nicht zu reagieren. Aber wie viel Lebensenergie das verbraucht!

Was können wir auch dafür, wenn man uns immer wieder solche Deppen ins Team setzt. Und mit denen müssen wir dann arbeiten. Das KANN nicht funktionieren.

Was passiert hier wirklich?

Mal von Aussen betrachtet? Was läuft hier ab?

Ist die komische Krawatte des Kollegen wirklich ein Problem? Ist der Umgang des Chefs mit Kollegin xyz wirklich unsere Baustelle? Arbeitet der Kollege wirklich ineffizient und muss uns das überhaupt interessieren? Ist das so?

Ist der Kunde mit den vielen Fragen wirklich eine Nervensäge? Oder ist das nur das, was bei uns ankommt?

Warum triggert uns das so?

Und mit der Frage sind wir schon bei der Lösung. Mit der Frage: „Warum triggert UNS das so?“. Das ist wie ein Schalter den wir in uns haben und bestimmte Personen scheinen den zu kennen. Und sie drücken laufend drauf und jedes mal gehen wir in die Luft. Wie das HB-Männchen. Nur dass uns eine Zigarette rein gar nichts hilft.

Dieser Schalter ist der Knackpunkt. Wo kommt er her und warum ist er da? Da herauszufinden ist der Weg zur Lösung. Die Ursachen dieser Schalter, die ja nichts anderes als automatische Reaktionsmuster sind, liegen oft sehr tief. Und sie liegen auf Ebenen die selten etwas mit unserem jetzigen Alltag zu tun haben.

Sie liegen in unserer Kindheit, oft sogar in unserer Ahnenlinie oder gar in früheren Inkarnationen. Weshalb es auch so schwer ist, sie zu finden. Denn erst einmal müssen wir erkennen dass diese Schalter existieren und eben nicht das Gegenüber „Schuld“ ist. Dann müssen wir auf die Suche gehen und das führt uns praktisch immer auf Ebenen die wir für uns alleine kaum erreichen.

An Stellen, die wir bei uns selber oft gar nicht sehen wollen, weil sie weh tun. Weil sie anstrengend sind. Weil die im Dunkeln liegen. Oft schon so lange dass wir uns bewusst gar nicht daran erinnern können. Letzten Endes ist es ein Stück weit der Weg zu uns selbst, den wir gehen müssen. Aber er lohnt sich, dieser Weg. Er lohnt sich.

Wann gehst du los?

Das alles ist lösbar. Diese Triggerpunkte können aufgespürt und aufgelöst werden. Oft liegen über dir und deinem wahren Wesen diverse Schichten von Konditionierungen, automatischen Verhaltensmustern und destruktiven Glaubenssätzen die dich von dir und deinem wahren Kern trennen.

Die dich immer wieder aus deiner Mitte werfen und dich anfällig machen für all die Menschen, die es bewusst oder unbewusst verstehen, bei dir die Knöpfe zu drücken, dich dich die Kontrolle verlieren lassen.

Das zu ändern ist ein Prozess bei dem ich dich gerne begleite. Den Anfang macht immer die Einstiegssession, danach sehen wir, wo der Weg hinführt und wie wir ihn gemeinsam gehen können.

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